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Mari Brellochs, Henrik Schrat (Hrsg.):
Raffinierter Überleben. Strategien in Kunst und Wirtschaft

ISBN: 3865990096
Erscheinungsjahr: 2005
Kulturverlag Kadmos

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as passiert, wenn ein Unternehmen seine Türen für Künstler öffnet? Können Kunst und Wirtschaft etwas voneinander lernen oder wird ihre Autonomie in Frage gestellt? Mit dieser Fragestellung haben sich die Teilnehmer der Initiative »Produkt & Vision« auseinandergesetzt, die von den Künstlern Mari Brellochs und Henrik Schrat ins Leben gerufen und mit der Kunstfabrik am Flutgraben e.V. umgesetzt wurde. In einer Ausstellung wurden die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit der Finanzstruktur, der Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen, den Produkten, dem Produktionsprozess, dem Unternehmensimage, der Organisationsstruktur etc. zusammengefasst.

Als Teil dieses Projekts entstand auch der von den beiden Initiatoren herausgegebene Reader Raffinierter Überleben. Strategien in Kunst und Wirtschaft. Beiträge von Künstlern, Organisationswissenschaftlern, Wirtschaftssoziologen, Unternehmensberatern und Kunsttheoretikern befassen sich mit Unternehmen als dominierender gesellschaftlicher Organisationsform und gehen der Frage nach, welche Parallelen und Unterschiede zwischen wirtschaftlichen und künstlerischen Unternehmungen bestehen.

Obwohl Kunst und Wirtschaft verschiedene Sprachen sprechen, gibt es von beiden Seiten Annäherungsversuche. Die im Reader versammelten Beiträge beschreiben eine Beziehung, die über Sponsoring oder künstlerische Repräsentationshilfen hinausgeht. Dazu müssen sowohl Wirtschaft als auch Kunst an ihre Grenzen gehen: Sollte die Grenze grundsätzlich offen sein oder gibt es unüberwindbare Trennlinien? Wie viel Kunst nützt oder schadet der Wirtschaft und vice versa?

Die verschiedenen Beiträge beleuchten diese Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Herangehensweisen. Im ersten Kapitel – »Gegeneinander? Kunst und Wirtschaft« – werden grundsätzliche Fragen der Implementierung von Kunst in (Wirtschafts-)Organisationen und die Schwierigkeiten sowie »Gewinne« und »Verluste« einer Überschneidung diskutiert. Der Projektschwerpunkt Lernfähigkeit wird im zweiten Kapitel – »Miteinander. Lernfähigkeit und ihre Grenzen« – erläutert sowie Interviews mit Künstlern des Projekts zum Thema präsentiert. Die Fragen, ob Wirtschaft nur für Gewinnsteigerung und Kunst nur für sich da sind, werden im dritten Kapitel – »Voneinander. Kulturelle und soziale Verantwortung« – aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

»Eine Ausstellung in Textformat« nennen die Herausgeber ihren Sammelband. Für alle, die Interesse haben an den Trennlinien und Verbindungen zwischen Kunst und Wirtschaft ist ein lesender Rundgang bestimmt lohnend.