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Gehört dem E-Learning die Zukunft?
Das Wissen nimmt zu, bei gleichzeitiger Verkürzung seiner Halbwertzeit. Qualifikation und Weiterbildung zählen daher zu den Schlüsselfaktoren im Wettbewerb. Dies nicht nur für »global player«, sondern auch für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU). Während die auftretenden Wissenslücken mit den üblichen Mitteln immer schwerer zu schließen sind, bahnt sich der Computer als Lernpartner zunehmend seinen Weg.

        


 
as Computer-Based Training (CBT) via CD-ROM bot einen ersten Eindruck der neuen Möglichkeiten - vor allem bezogen auf die Vermittlung von Office-Kenntnissen, Wissen über Anwendungssoftware⁄ Betriebssysteme und Fremdsprachen. Das Web-Based Training (WBT) eröffnet dem E-Learning nun weitere Möglichkeiten. Vision: über das Internet oder Intranet lernen die Menschen nicht mehr auf Vorrat, sondern just in time, entsprechend eigener oder betrieblicher Anforderungen, wo und wann immer sie wollen.

Das WBT in seiner entwickelten Form erschließt völlig neue Perspektiven für die betriebliche Weiterbildung und Personalentwicklung. E-Learning zielt darauf, innovative Ansätze der Kommunikation im Internet⁄ Intranet (Wissensdatenbanken, Foren, Chat-Räume, Expertensysteme) als Medien und Informationsträger zu nutzen. Ziel dabei ist der Aufbau effektiver Formen des elektronisch gesteuerten Lernens.

Spezifische Merkmale von E-Learning
Den Inhalt von CD-ROMs ins Netz zu stellen und als Computer Based Training über das Internet zugänglich zu machen bedeutet lediglich, neue Verbreitungswege von schriftlich fixiertem »explizitem« Wissen zu beschreiten. Beim E-Learning kommen jedoch weitere Komponenten hinzu: die Betreuung der Lernenden durch Internet-Tutoren sowie der Einbezug von »implizitem« Expertenwissen, das sich in Form subjektiver Erfahrungswerte einer schriftlichen Dokumentation sperrt. Reine Selbstlernprogramme auf CD-ROMs oder im WBT sind daher nicht als E-Learning im entwickelten Sinne zu betrachten.

Eine weitere Qualität des E-Learning ist die gemeinsame Arbeit der Lernenden an Internet-gestützten Lernprojekten. Personen, die an ganz unterschiedlichen Orten leben, können in einem gemeinsamen virtuellen Seminarraum miteinander arbeiten, planen, Ergebnisse produzieren und diese präsentieren. E-Learning ermöglicht daher nicht nur das Lernen abstrakter Inhalte, sondern bietet vielfältige Chancen einer Qualifikation, die den konkreten Anforderungen zukünftiger Realität im Berufsleben gerecht wird, etwa wo es um die Zusammenarbeit virtueller Teams oder um Telearbeit geht.

Aktueller Status Quo
Während die technischen Systeme als Träger von E-Learning bereits in vielfältigen Varianten zur Verfügung stehen, existiert immer noch ein deutlicher Entwicklungsbedarf für E-Learning hinsichtlich der didaktisch-methodischen Aufbereitung von Lerninhalten für das Internet⁄ Intranet. Insbesondere bei anspruchsvollen Lösungen, die ein einfaches Aktualisieren von Lerninhalten, die Integration von aktiven Lernanteilen der Teilnehmer sowie einen möglichst hohen Freiheitsgrad beim Auswählen von Raum und Zeit des Lernens anstreben, bestehen bis dato ebenso viele Fragezeichen wie Antworten.

Dies gilt auch für die Resonanz des neuen Angebots. So werden E-Learning-Angebote keineswegs nur mit offenen Armen aufgegriffen. Um sie schmackhaft zu machen, sind Aufklärung und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Gemeinsamer Zweck ist der Abbau von Akzeptanzproblemen, die durch eine gezielte Vorbereitung der Lernenden, benutzerfreundliche Plattformen und konsequente Praxisnähe der Inhalte unterstützt wird.

Zukunftsperspektiven
Während in Großunternehmen eigene Lernplattformen aufgebaut werden, ist es Aufgabe der Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Volkshochschulen, eine entsprechende Basis für KMU bereit zu stellen.

Mit zunehmender Verbreitung des E-Learning werden auch unternehmensspezifische Themen wie Qualitätsmanagement und Kundenzufriedenheit im E-Learning an Gewicht gewinnen. Lohnende Verbindungen ergeben sich hier insbesondere zum Wissensmanagement, dem es neben der Erarbeitung und Dokumentation von Wissen auch um dessen Verbreitung und Anwendung geht. Aus der Sicht des Wissensmanagements dürften dabei vor allem die Modalitäten eines erfolgreichen computergetragenen Lernens am Arbeitsplatz von Interesse sein.

So ermöglicht das WBT nicht nur ein Lernen unabhängig von Zeit und Ort. Es erschließt mittelfristig zugleich Perspektiven, Weiterbildungsangebote bei kontrolliertem Qualitätsstandard kostengünstiger (Anreise und Übernachtung entfallen größtenteils) und transferorientiert zu gestalten.  

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