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Geoff Colvin:
Der Phönix-Weg. 10 Managementstrategien, um nach der Krise durchzustarten

ISBN: 3868810501
Erscheinungsjahr: 2009
Redline Verlag

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Eine Welt voller Chancen
        


 
us dem Sport ist uns das Phänomen bekannt, dass Champions plötzlich ins Hintertreffen geraten und solche, die niemand auf der Favoritenliste hatte, plötzlich ganz vorne mit dabei sind. Unter schwierigen Bedingungen werden Unterschiede zwischen den Teilnehmern besonders deutlich und entscheiden über Sieg und Niederlage. Auch im Wirtschaftsleben ist dieses Muster zu beobachten: Verändern sich die Wettbewerbsbedingungen, kommt es zu großen Belastungen und neuen Herausforderungen und wer heute die Nase vorne hat, muss nicht unbedingt den Erfolg von morgen einfahren.

Die Unternehmensberatung McKinsey hat die Leistung von Unternehmen aus dem Hightech-Bereich während der Technologiekrise der Jahre 2000 bis 2002 untersucht. Von den Unternehmen, die zu Beginn der Krise noch zum Spitzenfeld zählten, gehörten am Ende der Krise 47 Prozent dieser Gruppe nicht mehr an. Und umgekehrt konnten sich 13 Prozent der zu Beginn der Krise eher schwachen Unternehmen zu Spitzenunternehmen entwickeln. Auch die momentane Finanzkrise verändert das Wettbewerbsumfeld wieder dramatisch und birgt die Gefahr, vom erfolgsgewohnten Platz abzurutschen – oder aber: die Chancen wahrzunehmen und zu den Siegern aufzuschließen.

Um eben diese Chance geht es in Geoff Colvins Buch Der Phönix-Weg. Um der Krise etwas Positives abzugewinnen, dürfe sie nicht als Chaos, Fluch und Plage betrachtet werden; der Autor ist sich sicher: diese historische Wirtschaftskrise bietet auch ausreichend Chancen. Betroffen sind beinahe alle Länder und alle Branchen, daher gab es nie breitere Möglichkeiten zu reagieren. Auch ist in einer Krisenzeit bei Angestellten eher die Bereitschaft zu Veränderungen vorhanden, sodass Unternehmen schneller Strategiewechsel in Aktionen umsetzen können. Die gegenwärtige Rezession ist derart tiefgreifend, dass sie das Verbraucherverhalten verändert hat und somit Chancen für neue Geschäftsideen in allen Wirtschaftsbereichen eröffnet. Außerdem wird die Krise langwierig sein und viele Wettbewerber werden sie nicht überleben; in einem ausgedünnten Wettbewerbsumfeld lässt sich neues Wachstum herbeiführen. Die meisten Unternehmensführer haben noch nichts Vergleichbares wie diese Krise erlebt, sodass niemand einen Startvorteil hat. Als Gewinner geht folglich aus der Krise hervor, wer die innovativsten Antworten auf die Herausforderungen findet. Und nicht zuletzt stellt uns diese Krise persönlich auf die Probe und bietet neue Chancen der Weiterentwicklung und Führung.

All dies sind für Geoff Colvin ausreichend Gründe, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern die schweren Zeiten zu nutzen, um sich einen Vorsprung gegenüber seinen Wettbewerbern zu erarbeiten. In Der Phönix-Weg stellt er zehn Strategien vor, wie dies zu schaffen sei.

Die allererste Reaktion auf eine radikal veränderte Umwelt sollte es in jedem Fall sein, sich der neuen Realität zu stellen und Prioritäten neu zu setzen. Dieser erste Schritt ist umso wichtiger als keine der anderen Strategien zur Bewältigung der Krise funktionieren wird ohne eine Konfrontation mit der Wirklichkeit und eine Neubestimmung der Prioritäten. Also gilt es Faktoren, die Ergebnisse und Rentabilität des Unternehmens beeinflussen, zu untersuchen: Finanzkraft, Wettbewerbsvorteil, Regierungsintervention, Kundensituation, die eigene Reputation und Risiken gehören auf den Prüfstand.
Oft ist es so, dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten den Mitarbeitern die geringste Wertschätzung entgegengebracht wird. Colvin plädiert im Gegenteil dafür, gerade in der Krise die wertvollsten Vermögensgüter zu schützen – und das sind die Mitarbeiter. Krisenzeiten sind ein großartiger Zeitpunkt für Schulung und Entwicklung. Die Motivation sei höher als sonst und auch die Bereitschaft Leistungsbeurteilungen ernst zu nehmen steige.
Auch weil sich in einer veränderten Umwelt die Außenbeziehungen wandeln, muss besonderes Augenmerk auf diesen Prozess gerichtet und die Beziehungen besonders gepflegt werden. Des Weiteren rät Colvin etwa dazu, die Strategie und das Geschäftsmodell zu überprüfen, sich der neuen Probleme der Kunden anzunehmen und neue Lösungen dafür zu entwickeln, nicht unbedingt die Preise zu senken und die Organisation zu straffen.

Solcherart sind die Strategien von Geoff Colvin, die dazu führen, aus der Krise gestärkt hervor zu gehen. Es wird nicht reichen, so weiterzumachen wie zuvor und das Ende der Flaute abzuwarten. Mit seinen Tipps gegen die Krise setzt Colvin einen angenehmen Akzent gegen die vorherrschende Meinung, dass Kosten zu kürzen und Mitarbeiter zu entlassen die einzigen Mittel gegen die Krise seien. Manche seiner Strategien mögen etwas trivial klingen, doch zeigt Colvin auch anhand vieler Beispiele großer Unternehmen, die seine Strategien in die Tat umgesetzt haben, dass sie tatsächlich funktionieren. Und in jedem Fall besticht Colvin mit seinem Optimismus und unerschütterlichen Glauben daran, dass jede Krise – so schwer sie auch sein mag – unendlich viele Möglichkeiten bietet, die Basis für zukünftiges Wachstum zu schaffen.